Blauarbeit.de Vorher Nachher

Natürlich bleibt alles blau bei blauarbeit.de, denn wer sich einen solchen Namen gibt, hat kaum eine Wahl. Dennoch war der bisherige Auftritt der verantwortlichen Gesellschaft Portal United Ltd. und der beauftragten Agentur Widjet in Köln scheinbar noch nicht blau genug, und so musste vor allem in diesem Bereich nachgelegt werden? Dieser erste Eindruck wird dem Redesign nicht gerecht. Hinter all der himmelblauen Fassade verbirgt sich – vor allem mit Blick auf die Usability – ein durchaus gelungenes Redesign.

Der erste Eindruck

Auf den ersten Blick fällt vor allem der stark abgesetzte Header wie auch der neu gefärbte Background auf. Alles blau eben. Auf die bisher verwendete sandige Zusatzfarbe im Hintergrund ist verzichtet worden, sodass nun die Kontrastfarbe orange sehr viel stärker wirkt.

Auch kommen durch die neue Farbgestaltung Elemente stärker zum Tragen, bei denen es durchaus gewünscht sein könnte: Die Help-Leiste am Fuß der Seite ist auf diese Weise ebenso präsent, wie der derzeit platzierte Hinweis auf das Lob der PC Praxis oben rechts.

Das neue Logo

Nicht so auffällig wie die überarbeitete Farbgebung ist das überarbeitete Logo, das allein aufgrund der Tatsache, das die Veränderung eben nicht besonders auffällig ist, eine besondere Erwähnung wert ist. Hier nämlich wurde ganze Arbeit geleistet:

Das neuen Logo läuft etwas weiter, wirkt in sich aber kompakter, obwohl es mehr Raum einnimmt. Vor allem der gedrungene Look des Vorgängers gehört der Vergangenheit an. Minimale Veränderung der Typo in Laufweite und Dicke geben zusätzliche Leichtigkeit. Lediglich die Akzenturierung des Wortbestandteils „Arbeit“ könnte man als Unausgewogen bezeichnen.

Logo Blauarbeit.de

Das neue Logo verdient endlich diese Bezeichnung. Simpel, kontrastreich mit hohem Wiedererkennungseffekt. Positiv zu sehen ist außerdem der Wegfall des zuvor verwendeten Claims »Lieber blau arbeiten, als schwarz ärgern«. Er wirkte doch eher störend auf den Gesamteindruck des Logos. Vielleicht findet sich hier in Zukunft ja noch ein etwas positiverer Slogan.

Die neue Homepage

Ein wenig hat die erste Seite an Leichtigkeit verloren. Der stark abgesetzte Header vereint nun zwar die relevanten Informationen effektiv und steuert geradewegs die beiden Zielgruppen, Handwerker und Menschen, die Handwerker suchen, an. Doch wirkt er wie abgeschnitten vom Inhalt, steht sehr stark für sich allein.

Auch, dass alle drei Seitenbestandteile, Topleiste, Header und Body, für sich genommen einen vergleichbaren, verlaufenden Hintergrund haben, unterstützt diesen stark getrennten Eindruck. Ansonsten überwiegt auf den ersten Blick eine starkes Raster. Der fast als kastig zu bezeichende Seitenaufbau transportiert leider eher Starrheit als eine moderne Plattform. Ein bisschen würfelig ist es geworden.

Drei Schritte

Während man auf der alten Seite doch ein wenig suchen musste, um sich orientieren, ist die neue Startseite klar strukturiert und durch höhere Kontraste zielorientierter. Besonders auffällig ist der Wegfall des bisherigen Teasers und der Ersatz durch die bislang etwas stiefkindlich behandelten »3 Schritten«.

Hier gefällt uns besonders gut der Maler oben rechts, der eine Verbindung zwischen den ansonsten doch sehr starr wirkenden Kästen schafft und den gesamten Block etwas auflockert. Schade hingegen ist der Treppeneffekt in der illustrativen Darstellung. Der Comic-Strip-Stil geht dadurch etwas verloren.

Interessant ist jedoch die prominentere Darstellung auch aufgrund der Nähe zu eBay. Denn auch wenn MyHammer wohl der größte Konkurrent von blauarbeit darstellt erinnert uns die Darstellung sehr stark an »3, 2, 1 … meins«, dem bekannten eBay-Slogan. Aber vielleicht ist hier auch eine Verbindung rein zufällig, denn immerhin verzichtet blauarbeit nun auf das Keyword »Auktion« im Header.

Multimedial

Der Starrheit des Rasters entgegen stehen multimediale Inhalte, die ihrerseits ganz hervorragend umgesetzt sind und eine hohen Sympatie tragen. Ähnlich der klassischen Trickfilmreihe von Osvaldo Cavandoli »La Linea« agiert im Trickfilm eine reale menschliche Hand. Sie bewegt die Figuren und scheint somit die Geschichte visuell zu erzählen.

Für eine bessere Unterscheidung der Handlungsstränge wurden die Figuren farbkodiert. Clara erhält die Farbe Orange, Herr Schmidt (der Maler) die Farbe Hellblau. Diese Farben resultieren wiederum aus dem Redesign der Seite.

Die Figur Clara ist ein Zitat der bereits eingeführten weiblichen Person, die bereits im vorherigen Design für die Erklärung von blauarbeit stand. Herr Schmidt ist ein Zitat des Handwerkers, welcher ebenfalls bereits der vorherigen Version entlehnt wurde.

Besonders erwähnenswert ist hierbei auch die audiophile, professionelle Umsetzung. Die Schauspielerin und Audioerzählerin Lilia Lehner leihte den Videos Ihre Stimme. Eine gute Wahl, denn zu oft werden gute Filme durch schlechten Ton und miserable Sprecher ruiniert.

Klasse ist dabei auch die Verteilbarkeit des Videos, die Funktionalität an sich, denn das Video ist als Widget angelegt worden. Der Embedcode kann also von jedem, dem das Video gefällt, kopiert und auf einer beliebigen Seite eingefügt werden. Hier nun macht die konzeptionelle Agentur Widjet Ihrem Namen alle Ehre. Das nennen wir gelungenes Guerilla Marketing.

Besonders zu erwähnen sind auch die gestalteten Steuerelemente des Flash-Films. Wunderbar umgesetzt harmonieren sie hervorragend mit dem Stil des Films, reihen sich ein, stören nicht.

Der Fuß endlich enthält eine neue Kontrastfarbe, ein sanftes Grün. Der Balken stützt ohne aufdringlich zu wirken und bringt ein gutes Element optisch in den Vordergrund: Service! Besser als in der vorherigen Version bietet blauarbeit den Dialog an. Sehr gut!

Kritik

Alles ein bisschen zu blau, auch wenn zum Namen passend. Durch die Abstufungen der Farbgebung und der doch etwas starren Verwendung lösen sich Kontraste manchmal fast zur Unkenntlichkeit auf, die Seite wirkt dann etwas verwaschen und unscharf. Ein Punkt der leider dem geschärften Profil der Usability entgegen steht. Auch die starre Einhaltung des Rasters auf der ersten Seite wird dem nicht gerecht.

Fazit

Blauarbeit ist noch blauer geworden und bleibt sich selber treu. Das Redesign ist mit wenigen Ausnahmen gelungen, die sicherlich unproblematisch nachgefasst werden können, falls sie sich als tatsächlich störend erweisen sollten. Alles in allem ist vor allem eine größere Schärfe des Angebots zu erkennen. Die Informationen kommen schneller auf den Punkt, Wege sind kürzer, das Kerngeschäft von blauarbeit wird klarer.

Entscheidend bei diesem Redesign ist, dass es sich um eine Designevolution aus einem bestehenden System und nicht um eine radikale Revolution des Bestehenden handelt. Bei Qype war exemplarisch zu sehen, was ein solcher Bruch auslösen könnte. Zum Glück sind die Verantwortlichen bei blauarbeit hier mit etwas mehr Bedacht zur Tat geschritten.

Visuell wird das Redesign bestimmt keine entscheidenden positiven Wellen schlagen, es ist ordentlich, teilweise bestenfalls modern – alles in allem solide, wenn auch nicht besonders innovativ. Vor allem mit Blick auf die Usability wird daraus eine runde Sache und ein echter Mehrwert für alle Besucher ist erkennbar. Deshalb sagen wir: Gut Gemacht!

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Hintergrund

Über blauarbeit

blauarbeit ist Branchenbuch, Qualitäts- & Preisvergleich in einem. Seit Ende 2004 bietet die Kölner Portal United Ltd. diese kostenlose Internetplattform zur Vermittlung von Dienstleistungen.

Auftraggeber können hierüber Aufträge einstellen und diese an den günstigsten beziehungsweise meist geeigneten Anbieter versteigern. Dienstleistungen jeglicher Art kommen in Frage, zum Beispiel das Fliesen eines Badezimmers, ein Umzugstransport, eine Steuerberatung oder ein Nachhilfe-Service.

Über widjet

Nach dem gemeinsamen Studium zum Bachelor of Arts – Business Psychology haben Alexander Hachmann und Christoph Kolb die Agentur widjet im August 2008 in Köln gegründet.

Alexander Hachmann ist 28 und arbeitet seit 2000 selbstständig u.a. als Dozent für Statistik, Mathe & VWL, als Selbstdarstellungs-Trainer und in verschiedenen beratenden Tätigkeiten. Außerdem ist er Kommunikationswirt (WAK). Christoph Kolb ist 25, arbeitete von 2000 bis 2006 bei einer lokalen Werbeagentur und seitdem selbstständig als Grafiker, Texter und Konzepter.

Die widjet GmbH bietet Konzeption, Textung, Kreation, Entwicklung, Vermarktung und Auswertung von Unternehmenskommunikation. Ihr Fokus liegt dabei auf Widgets, sowie social und mobile applications. Beratende Unterstützung von sowohl Unternehmen als auch anderen Agenturen runden das Bild ab.

In den Bereichen Entwicklung und Vermarktung arbeitet widjet projektbasiert mit Freelancern und Kooperationspartnern aus ihrem jetzt schon dichten Netzwerk zusammen.

Links

Direkt zum Angebot von blauarbeit.de
Offizielle Website der Agentur Widjet